Feuchtgebiete

Der gelungene Vereinsanlass des Vereins «Attraktives Aesch» vom 16. Juli 2016 führte in die Umgebung der Schlatt. Etwa 20 Personen interessierten sich für das Thema Landschaft mit Feld, Wald und Feuchtgebieten, die sich im Laufe der Zeit verändert haben. Und was war denn früher anders? So deuten die Flurnamen Schwangmatt, Lochmatt und Tannmatt auf erhebliche Rodungen des Gmeiniwaldes in früheren Zeiten hin und in Butthollen konnten einst Hagebutten geerntet werden. Der Erlengrabenbach hat die Hollenmatt bis 1970 regelmässig überschwemmt und anschliessend hat das Bachwasser die Felder der Tannmatt überflutet uns ist dann sukzessive versickert. im Weiteren haben die Quellen unterhalb der Schlatt zu ausgedehnten Feuchtwiesen geführt.

Um etwa 1910 ist der Bach in der Hollenmatt mit Röhren unter die Erde verlegt und zu einen neu erstellten Fisch- und Versickerungsteich in der Tannmatt abgeleitet worden. Im Laufe der Zeit ist die Hollenmatt mit Dränagen trockengelegt und das Wasser ebenfalls zum Weiher geführt worden und später kam noch die Bachwasserleitung des Erlengrabens hinzu. Damit war der Weiher Tannmatt aber überfordert und es ist eine Ueberlaufleitung zur ehemaligen Kiesgrube Butthollen erstellt worden, die nun heute die wichtige und nachhaltige Funktion der Versickerung für das Gebiet Schlatt, Hollenrain und neuerdings auch für das Regenwasser aus Aesch Nord übernommen hat.

Die ehemaligen Feuchtgebiete unterhalb der Schlatt sind mit den noch vorhanden Schilfflächen immer noch deutlich erkennbar. Trotz Rückgang der wertvollen Feuchtgebiete hat das Gebiet zwischen dem Weiher Tannmat und der Versickerung Butthollen mit den heutigen Buntbrachen eine erfreuliche Aufwertung erfahren mit einer der höchsten Feldhasenpopulation in der Nordwestschweiz  und einigen seltenen Vogelarten, die hier brüten oder sich während der Zugzeiten im Frühling und Herbst aufhalten. Und genau in diesem Gebiet soll nun 2022 das eidg. Schwingfest stattfinden. Auf der Strecke bliebe dieses wunderbare Naherholungsgebiet, das nach dem Wochenend-Anlass der Schwinger als ausgeräumte Landschaft praktisch für immer verloren wäre. Entsprechend gross war das Entsetzen der Teilnehmer dieses Rundganges über dieses abwegige Vorhaben.

Anschliessend erfolgte der gesellige Teil des Anlasses mit einem feinen Imbiss mit regionalen Köstlichkeiten von Isabelle Wipf. Ganz herzlichen Dank Isabelle.