Aescher Quellen

150 Jahre Quellfassung in Aesch

Am Samstag zeigte der Verein «Attraktives Aesch» einige Trinkwasser-Quellen im Gebiet Ober-Aesch. Viele interessierte Personen aus Aesch und Umgebung nutzten die seltene Gelegenheit, einen Blick in die teils 150 Jahre alten Brunnstuben zu werfen. Vorstandsmitglied Anton Schaffhauser und Werner Moser, Leiter der Aussenanlagen der IWB zogen Jung und Alt mit ihrem eindrücklichen Fachwissen in ihren Bann.

Trinkwasser ist früher in den meisten Fällen aus lokalen Quellen beschafft worden. So auch in Basel, das bis zur Mitte des 19. Jh. mit den Quellen von Binningen, Bottmingen und Riehen versorgt worden ist. Diese reichten aber bald nicht mehr. So wurde 1864 eine private Gesellschaft für die Wasserversorgung der Stadt Basel mit dem Aufbau einer Quellwasserversorgung mit rund 40 Juraquellen in den Gebieten Ober-Aesch, Pelzmühletal in Duggingen und im Kaltbrunnental gegründet. 1865 planten dann englische Ingenieure im Auftrag der Basler Regierung die Fassungen der sehr ergiebigen Quellen in den erwähnten Gebieten. Eine über 10 km lange Wasserleitung zur Filteranlage und zum Reservoir im Bruderholz wurde erstellt. Dieses Quellsystem mit einer mittleren Ergiebigkeit von über 4’000 m3 pro Tag ist später von den IWB übernommen und bis 2003 genutzt worden. 

All die spannenden Fakten über die Entstehung der Quellwasserfassung, die schwierige Quellensuche, die lange Wasserleitung nach Basel, den störungsfreien Betrieb der Leitung bis 2003, die unsichere weitere Nutzung des kostbaren Gutes „Wasser“ durch die angrenzenden Gemeinden und die Folgen bei einer Vernachlässigung der Quellen wurden auf Anfrage hin eifrig diskutiert. Beim anschliessenden köstlichen Imbiss in der Fischerstube im Schloss Angenstein, zubereitet von Isabelle Wipf und Eveline Sprecher, fand ein gelungener Vereinsanlass einen krönenden Abschluss. Wir freuen uns bereits auf den nächsten Anlass 2016 und einen erneut regen Besuch.